Life CoachingBLOG

by Petra Eberle | 14. August 2021

Was ist Tarot und wie funktioniert es?

„Das Leben birgt viele Umwege in sich. Die Kunst besteht darin, dabei die Landschaft zu bewundern“

In einer immer schneller werdenden Welt vergessen wir oft für die kleinen Dinge im Leben dankbar zu sein und verlieren den Blick auf das eigentlich Wichtige. Wann hast du das letzte mal einfach nur dagesessen und darüber nachgedacht, wie schön der Baum mit seinen vielen Ästen und Blätter vor dem Fenster ist oder welch atemberaubende Schönheit der Garten mit all seinen Blumen und Pflanzen vor deiner Haustür beinhaltet? Glaubst du nicht das Leben wäre viel wertvoller und schöner, wenn man sich auf genau diese vermeintlich kleinen, selbstverständlichen Dinge viel öfters konzentrieren könnte und würde? Ich will dir im Folgenden erklären, warum die Tarotkarten ein wunderbares Werkzeug darstellen, um sich wieder mehr zu „erden“ und sich in gewissen maßen von der hektischen, schnellen und stresserfüllten Gegenwart zu lösen.

Was ist Tarot?

In großen und kleinen Geheimnissen überliefert uns Tarot ein Wissen aus alter Zeit, das Wissen um das Wesen des Menschen, seine Lebensaufgaben und seinen Schicksalsweg. In bildhafter Sprache beantworten die Karten durch „zufällige“ Konstellationen zuvor gestellte Fragen. Diese Art des Orakels beruht auf der uralten Überzeugung, dass der Zufall nicht blind ist sondern sehr bedeutsam. Das eigentliche Geheimwissen des Tarot aber liegt noch tiefer. Es eröffnet sich demjenigen, der die Symbolik der Karten so weit durchdring, bis sie in ihrem Aufbau, ihrer Bildfolge und ihren vielfältigen Querverbindungen den archetypischen Lebensweg des Menschen spiegeln, wie er sich auch in der Gralslegende, in der Grundstruktur von Mythen und Märchen oder im alchemistischen Werk der Wandlung wiederfindet. Wer die Karten auf dieser tiefen Abende verstanden hat, dem wird Tarot zu einem Weisheitsbuch, das in faszinierender Weise grundlegende Zusammenhänge im Leben erklärt und sich immer wieder als wertvolle Orientierungshilfe in allen wichtigen Lebensfragen erweist

Viel Lug und Betrug

Obwohl Orakel bis heute oft mit Hokuspokus und billiger Wahrsagerei gleichgesetzt werden, hat schon im 5. vorchristlichen Jahrhunderte der Philosoph Thales von Miles ihr eigentliches Wesen deutlich gemacht. Auf seine Veranlassung wurde damals am Tempel von Delphi – der bedeutendsten Orakelstätte der Antike – die berühmte Inschrift angebracht: Erkenne dich selbst!

Hierin liegt auch die eigentliche Bedeutung des Tarot. Nicht, dass man Karten nicht auch zu Alltagsthemen, oder einfach in spielerischer Weise befragen dürfte. Aber letztlich gibt es ohne Selbsterkenntnis auch kein wirkliches Verständnis von dem, was uns erwartet und damit von dem, was uns die Karten sagen können.

Die Sprache der Karten

Tarot spricht eine Sprache, die sich nicht durch Buchstaben und Worte sondern in Bildern und Symbolen ausdrückt. Genau genommen ist es die Sprache der Seele, in der das Unbewusste bildhaft zu uns spricht, so wie wir es nachts in unseren Träumen erleben. Um das Vokabular dieser Sprache zu erlernen, is es hilfreich, die Bilder von Mythen und Märchen zu studieren, aber auch Symbolsprachen, wie sie etwa in der Alchemie oder in der Zahlenmystik überliefert sind. Den wichtigsten Schlüssel zum Verständnis dieser Symbolik verdanken wir der Tiefenpsychologie von Carl-Gustav Jung.

Warum funktioniert Tarot?

Ein zeitloses geistiges Gesetz, das für alles Leben in diesem Universum gültig ist, besagt: Wie oben so unten, wie innen so außen, wie im Kleinen so im Großen.

Auf uns und die Tarotkarten bezogen heißt das: Das Bild jeder Karte hat eine Kraft, eine Ausstrahlung und eine Bedeutung. Wenn wir diese mit uns in Verbindung bringen, z.B. mit einem Bereich unseres Lebens, der uns gerade sehr beschäftigt, so spiegeln der Inhalt und die Qualität eines Tarotbildes exakt den Zustand dieses Lebensthemas.

Ein konkretes Beispiel

Nehmen wir einmal an, du seist frisch verliebt, weißt aber noch nicht sicher, ob dein Wunsch nach Kontakt und Nähe auf Gegenseitigkeit beruht. Natürlich brennst du darauf, darüber etwas mehr zu erfahren. Du nimmst also die Tarotkarten zur Hand, gehst durch die vorbereitenden Schritte und ziehst eine Karte mit der Frage nach der gegenwärtigen Realität eurer Verbindung. Kommen nun z.B. die LIEBENDEN, das ASS DER STÄBE oder die ZWEI KELCHE zum Vorschein, wirst du dich sicher sehr freuen, denn alle diese Karten zeigen ein wundervolles Potenzial für eure Begegnung. Erscheinen hingegen die SIEBEN SCHWERTER, DER GEHÄNGTE oder die ACHT KELCHE, bekommst du einen ernst zu nehmenden Hinweis auf vorhandene Blockaden. Dennoch – und das ist sehr wichtig und vielleicht nicht so leicht zu begreifen – legt keine dieser Antworten den Verlauf eurer Beziehung fest.

Bleiben wir beim Beispiel und nehmen einmal an, jemand hätte DIE LIEBENDEN für die Begegnung mit seiner neuen Flamme gezogen. Er freut sich zwar, aber gleichzeitig zieht sich etwas in der Magengegend zusammen. Eine Angst vor zu viel Nähe, ein altes Gefühl von Wertlosigkeit macht sich breit. Er zieht sich zurück und vermeidet vorläufig weitere Kontakte. Das vorhandene Liebespotenzial wird durch alte, vielleicht sogar unbewusste Ängste überlagert.

Ein anderer Verliebter zieht nun DEN GEHÄNGTEN und erkennt, dass es in ihm eine Tendenz gibt, den Kontakt mit dem geliebten Menschen zu sehr kontrollieren zu wollen. Er lässt innerlich tief los, öffnet sich für den Willen des Ganzen für sein Leben und übt Geduld und Vertrauen. Durch diesen Bewusstseinsschritt wird der Weg wieder frei für eine Liebesbegegnung, so wie es der Bestimmung beider entspricht.

Diese Beispiele machen uns deutlich, dass es neben der Aussage einer Tarotkarte und der äußeren Lebensrealität eine dritte, alles entscheidende Ebene gibt, nämlich dein Bewusstsein! Wir haben es also mit drei wichtigen Faktoren zu tun:

1. “Wie im Kleinen so im Großen“ bedeutet in unserem Zusammenhang: Die kleine Tarotkarte spiegelt exakt die momentane Realität im jeweiligen Lebensbereich.

2. “Wie innen so außen“ heißt, dein Bewusstsein, deine Gedanken, Gefühle und Überzeugungen bringen ständig die entsprechenden Erfahrungen in deinem Leben hervor. Indem die Tarotkarte deinem Bewusstsein eine wichtige Information zukommen lässt, unterstützt sie deine Bewusstwerdung und hilft dir damit, dein Leben glücklicher zu gestalten.

3. “Wie oben so unten“ deutet auf eine Realität des Lebens jenseits deiner Kontrolle, jenseits allen Wollens, Denkens und Handelns. Oben heißt so viel wie der Ursprung aller Dinge, die alles durchdringende Eine Kraft, die göttliche Fügung, die Bestimmung unseres Lebens oder ganz einfach Gott. Es ist gleichgültig, welche Worte wir dafür benutzen, denn kein Wort ist in der Lage, das Unsagbare zu beschreiben.

Eigentlich sollte es gerade für den gesunden Menschenverstand sehr einfach einzusehen sein, dass das meiste in diesem Universum von ihm nur unzureichend oder gar nicht erfasst werden kann. Wem das noch nicht aufgefallen ist, hat wohl noch nie etwas tiefer nachgedacht und gefühlt.

Dein Bewusstsein, das beteiligt ist an der Gestaltung deiner Lebensrealität, entfaltet erst in dem Maße seine vollen Potenziale wie es lernt, Informationen sowohl aus der sichtbaren äußeren als auch aus der unsichtbaren inneren Welt aufzunehmen und in Verbindung zu setzen. Jedes Mal, wenn du die Tarotkarten und das Begleitbuch benutzt, wird diese Fähigkeit (die wir auch Intuition nennen können) ganz nebenbei und spielerisch entwickelt. Die Antennen deiner Wahrnehmung werden sich erweitern, und du wirst dein Leben aus immer neuen Blickwinkeln betrachten lernen.

Tarot funktioniert, weil die Botschaften der Bilder auf dein Bewusstsein einwirken, das gleichzeitig sowohl auf deine Lebensrealität Einfluss nimmt als auch einen größeren Willen erkennt und sich mit ihm in Einklang begibt. Ein dynamisches Zusammenspiel, welches das Geheimnis eines glücklichen, erfolgreichen und erfüllten Lebens enthält. Dein Interesse an Tarot ist eigentlich dein Interesse an deinem Lebensglück! Ich freue mich, dich auf diese Weise ein Stück deines Weges begleiten zu können.

Abschließende Worte

Grundsätzlich ist zu sagen, dass dem Einsatz des Werkzeugs Tarot keine Grenzen gesetzt sind, allenfalls in unserem eigenen Bewusstsein. Dieses wird sich aber durch Praxis und Übung stetig erweitern und klären. Ich möchte an dieser Stelle einen Hinweis geben, der mir sehr wichtig ist. Es geht dabei um die Motivation unserer Gedanken und unseres inneren Strebens. So wie man mit einem Messer schöne Dinge schnitzen oder ein gutes Essen zubereiten kann, so kann man damit auch töten. Dieses Prinzip gilt für jedes hochkarätige Werkzeug und damit auch für Tarot. Es liegt in der Macht des Menschen, Werkzeuge zu missbrauchen.

Um das im Fall von Tarot auszuschließen, braucht es stets ein aufrichtiges Prüfen der eigenen Motive. Sind unsere Motive rein und wohlwollend, suchen wir nach Wahrheit, sind wir liebevoll? Oder sind unsere Motive möglicherweise geprägt von Hass, Eifersucht, Rechthaberei oder Machtgier? Möchten wir jemanden bekämpfen oder ihm schaden? Oder wollen wir mehr Liebe, Freude, Freiheit und Frieden in diese Welt bringen?

Dein Interesse an Tarot ist eigentlich dein Interesse an deinem Lebensglück!

(5/5)

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